Alte Schule
Alte Schule
1560 verlangte die Synode von Tyrnau die Errichtung von Schulen in allen Pfarren. Ein eigenes Schulhaus war nicht vorgesehen, der Unterricht erfolgte im Privathaus des Schulmeisters. Erst 1798 gab es Verhandlungen über die Errichtung einer Schule im Haus Nr. 39, die jedoch zu keinem Ergebnis führten.
1852 erfolgte schließlich ein Neubau eines Schulhauses kombiniert mit einer Gerichts-Kanzley, da es auch kein Gemeindeamt gab. 1883 verschenkte die Gemeindevertretung das Gebäude der katholischen Kirche, nachdem versprochen worden war, alle Personal- und Sachkosten würden von der Kirche getragen werden, was jedoch nicht der Wahrheit entsprach. Erst 1957 kaufte die Gemeinde das Schulhaus um S 200.000.- von der Kirche zurück.
Nach der Übersiedlung der Volksschule 1962 in die neue Schulanlage wurde das Gebäude als Kulturzentrum für Hornsteiner Vereine und diverse Veranstaltungen verwendet. 1973 wurde es als desolat betrachtet und forderte Diskussionen um einen Abriss heraus. Da das Haus jedoch von den Hornsteiner Vereinen besetzt war, wurden Verkauf und Abbruch vom Gemeinderat abgelehnt.
1981 wurde das Gebäude mit Mitteln des Bundesdenkmalamtes renoviert, die Post zog ebenerdig ein und die Ortsbücherei wurde im Obergeschoss eingerichtet. Seit dem Auszug der Post diente das gesamte Haus wieder diversen Vereinen.
2019 wurde das Gebäude von der Gemeinde der Neuen Eisenstädter Siedlungsgenossenschaft für den Einbau von 5 Wohnungen zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurde das Gebäude des ehemaligen Kaufhauses Forster aufgekauft und zum Abriss freigegeben, auf dem Gelände sollen Parkplätze entstehen. Der ehemalige Schulhof soll begrünt werden.
Revitalisierung der Alten Schule und der Ortsmitte
Der Gemeinderat beschloss im Juni 2019 mehrheitlich, die Ortsmitte weiter zu revitalisieren. Nachdem der Rathausplatz und der Anger neu gestaltet sowie die Bürgerservicestelle geschaffen wurde, folgt nun der nächste Teil unserer Ortsmitte.
Unter Bedachtnahme aller Vor- und Nachteile wird die Alte Schule nunmehr saniert, der Park erneuert und auf dem Gelände des Kaufhauses Forster entstehen Parkplätze. Zusätzlich wird der historische Breitanger zwischen Linker und Rechter Hauptzeile durch den Abriss des Kaufhauses Forster geöffnet.
Die Umstände, die es zu berücksichtigen galt:
- Die Alte Schule steht unter Denkmalschutz, eine Sanierung kann nur unter bestimmten Vorgaben des Denkmalamtes erfolgen, um das Gebäude in diesem historischen Zustand zu erhalten.
- Das Dach ist desolat, Dachziegel fallen bereits herunter. Die Grundmauern sind durchwegs feucht und zu sanieren.
- Die Alte Schule hätte bereits vor einigen Jahren saniert werden müssen, bislang fehlt jedoch das Geld dafür. Eine Gesamtsanierung wurde auf über 1 Mio. Euro geschätzt, wofür die Gemeinde selbst das Geld nicht aufbringen will, denn andere Projekte Priorität haben – wie der Volksschul-Zubau oder ein Feuerwehrhaus.
- Wir haben uns dazu entschlossen, dass die Alte Schule kein zweites Finanzdebakel wie das Forsthaus werden soll und nach wenigen Jahren wieder sanierungsbedürftig ist.
- Die Alte Schule stand bislang zum Großteil leer. An wenigen Tagen in der Woche waren die Blasmusik in den Räumlichkeiten. Außerdem ist die Bibliothek bereits in die Jahre gekommen.
Daher wurde folgende Entscheidung getroffen:
- Die Gemeinde hat das alte Kaufhaus „Forster“ um 150.000 Euro gekauft.
- Dieses Gebäude und die Alte Schule werden von der Neuen Eisenstädter über ein Baurecht übernommen. Aus diesem Vertrag kann man jederzeit – durch Übernahme der offenen Verbindlichkeiten - aussteigen.
- Die Neue Eisenstädter saniert die Alte Schule zur Gänze und es entstehen Wohnungen.
- Die Neue Eisenstädter bricht das Kaufhaus ab und errichtet darauf die notwendigen Parkplätze für die 5 Wohneinheiten.
- Gleichzeitig wird der Park der Alten Schule zur Gänze neu und attraktiv gestaltet. Der Park bleibt ein öffentlicher Park für alle Hornsteiner und lädt zum Verbleiben in der Ortsmitte ein.
Die Gemeinde erhält einen Baurechtszins pro Jahr von ca. 3.500 Euro und spart gleichzeitig Betriebskosten für die Alte Schule von ca. 8.000 Euro pro Jahr. Die Alte Schule bleibt im Eigentum der Gemeinde Hornstein und steht für zukünftige gemeindeeigene Verwendungen zur Verfügung, wenn die Investitionsschulden übernommen werden.
Die Gemeinde muss kein Geld für diese umfassende Maßnahme aufbringen. Der Kaufpreis für das alte Kaufhaus wird durch eine Baurechtszins-Vorauszahlung in selbiger Höhe finanziert. Damit entstehen kein Liquiditätsengpass und keine Kosten für die Gemeinde.
Die Vorteile dieser Vorgehensweise:
- Alle Vereine, Veranstalter, die Blasmusik und die Bibliothek erhalten eine neue Heimat:
- Die Blasmusik siedelt in das leere Erdgeschoss des Forsthauses und teilt sich dankenswerterweise mit der Tamburizza den Proberaum.
- Die Künstlergruppe, die Kindermalkurse und die Briefmarkensammler nutzen zukünftig das Haus der Generationen und den Mehrzweckraum im Forsthaus. Diese beiden Räume bieten genügend Platz und es bestehen genügend zeitliche Ressourcen für diese Veranstaltungen.
- Für die Bibliothek gibt es derzeit mehrere Varianten, die geprüft werden. Eine Möglichkeit ist das Dachgeschoss des Forsthauses, das man zu einem „Lese-Cafe“ für alle Generationen umgestalten kann.
- Die Alte Schule wird aktuell nicht vollwertig genutzt, so wie das Forsthaus. Zukünftig wird das Forsthaus intensiver belebt und das führt zu einer besseren Kosteneffizienz.
- Wir öffnen den historischen Breitanger unserer Ortsmitte und erlauben wieder eine Sicht zwischen den Hauptzeilen.
- Die Alte Schule ist in einem sehr schlechten Bauzustand und es herrscht teilweise Gefahr in Verzug. Mit dieser Maßnahme erhalten wir ein altes und historisches Gebäude auf lange Zeit.
- Eine Sanierung aus eigener Kraft der Gemeinde sprengt die finanziellen Mittel, da auch weitere wichtige andere Projekte dringend umzusetzen sind: Volksschule, Feuerwehr, Straßensanierungen und Kanalsanierungen.
- Für uns sollen nunmehr Profis das denkmalgeschützte Gebäude sanieren und betreiben, denn beim Forsthaus sieht man die unprofessionelle Vorgehensweise und das Ergebnis daraus.
- Es entstehen 5 Wohnungen im Zentrum und dienen der Ortskern-Belebung. Es wird damit ein Leerstand reduziert. Bei 5 Wohnungen ist von keinem verdichteten Wohnbau zu sprechen. Alternativ hätte die Gemeinde das Gebäude wieder mieten können – doch wofür? Wozu brauchen wir weitere teure Räume, die nicht genutzt werden?
- Der nicht sehr ansehnliche Park wird zum offenen Herzstück der Gemeinde und lädt ein, dort zu verweilen und sich aufzuhalten.
- Die Alte Schule ist für die Gemeinde nicht als Platzreserve notwendig und aktuell nur eine Belastung – organisatorisch und finanziell.
Zusammenfassend kann man folgende Punkte erwähnen:
- Es entsteht für niemanden ein Nachteil – alle finden einen neuen Platz.
- Alle Beteiligten profitieren von dieser Lösung.
- Es entsteht ein finanzieller Vorteil für die Gemeinde.
- Der Ortskern wird verschönert und belebt.
- Die Alte Schule und die gesamte Grundfläche bleibt im Eigentum der Gemeinde.
- Eine spätere andere Nutzung der Alten Schule ist vertraglich möglich.