Profanbauten

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Am Ende der Neuen Lindenallee befand sich im Wald unterhalb der Burgruine die sogenannte Weiße Brücke, eine mittelalterliche Bogenbrücke aus weißem Kalkstein. Sie wurde von zwei Vandalen mutwillig zerstört und 1967 eingeebnet.

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Auf dem Kirchplatz links vor der Kirche befand sich bis Ende 1951 ein halb in die Erde eingelassener Gewölbekeller, mit Erde bedeckt. Die Erhebung war etwa 1 ½ Meter hoch und mit einem Holzlattenzaun, später mit einem Gitterzaun umgeben. Der Keller wurde schließlich 1952 zugeschüttet.

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1924 kaufte die Gemeinde Hornstein der Pfarre den 1900 gegründeten Kindergarten im Haus Nr. 73, Rechte Haupzeile 32, ab und errichtete neben dem alten Postamt aus 1873, Nr. 74, ein neues Gebäude mit Spielhof und Schwimmbecken. Der Kindergarten war bis 1974 in Verwendung, wurde anschließend als Probelokal der Tamburica verwendet und musste 2004 schließlich dem Wohnpark „Karl Stix“ weichen.

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Georg Leonhardt von Stotzingen stiftete vor seinem Tod 1614 ein Bürgerspital neben der späteren Reitschule. 1679 wurde es geschlossen und in ein herrschaftliches Gasthaus umgewandelt. 1890 wurde es an Johann Bauer verkauft und befand sich bis 2005 in Familienbesitz. Die Gemeinde kaufte 2 Jahre später das Grundstück, ließ das Gasthaus abreißen und den Wohnpark „Reitschule“ darauf errichten.
Vom ursprünglichen Bürgerspital blieb nur ein Rundturm der Umfassungsmauer erhalten.

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1925 baute der Hornsteiner Wirt Anton Trabichler am Waldrand in Richtung Sonnenberg eine Tanzdiele aus Holz, die als „Villa“ bekannt wurde. In den Sommermonaten gab es jeden Samstagnachmittag Tanzunterhaltung, die immer bestens besucht war. Nach seinem Tod 1934 verfiel die Konstruktion und wurde 1945 abgerissen.

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Das Fürstlich Esterházysche Jägerhaus "Zum Schönen Jäger"  im Wald in der Nähe der Kürschnergrube, Sitz des Hornsteiner Revierförsters bis 1960, wurde 1970 abgerissen, nachdem Vandalen das Innere des Hauses wiederholt verwüstet hatten.

© Robert Szinovatz
Neumeierhof um 1955

Er wurde um 1800 wegen der Größe der Esterházyschen Besitzungen auf Hornsteiner Hotter am Rand neben Neufeld errichtet. Nach 1945 waren die Wohnungen noch von Feldarbeitern besetzt, ab 1975 war in den Gebäuden der Reitstall Galeitner eingemietet. Die Gebäude standen sicherlich 5 Jahre leer, wurden schließlich 2010 geschleift.

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Das ursprünglich herrschaftliche Gasthaus Nr. 84, Rechte Hauptzeile 22, war unter Franz Nádasdy erbaut und unter den Esterházy erweitert und aufgestockt worden. Es diente als Verwaltungs- und Rentamt, nach 1848 als Gemeindekanzlei und wurde erst 1928 aufgegeben. Daneben befand sich seit 1906 der Dienstposten der ungarischen Gendarmerie, später der österreichischen Gendarmerie bis 1936. Schließlich kaufte die Gemeinde das Gebäude 1989 und baute es ab 2012 zu einem Kulturzentrum um.

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Das Piffreiterhaus, Nr. 30, Linke Hauptzeile 29, aus 1650, das 1704 an Reichsgraf Ferdinand Karl Caraffa gegangen war und um 1715 in der heutigen Form umgebaut worden war, wurde von den Esterházy 1734 gekauft und ein Teil davon um 1765 als Salpetersiederei verwendet. Später wurde es der Sitz des herrschaftlichen Kastners bis 1848. Es ist das Geburtshaus des Kunsthistorikers Univ. Prof. Dr. Sedlmayr. Heute ist es an den Pächter der landwirtschaftlichen Flächen der Domäne verpachtet.

Der Meierhof wurde wahrscheinlich bereits um 1550 erbaut. Der Kreuzstadel dürfte aus der Zeit um 1800 stammen. Im Ersten Weltkrieg war er vom Militär teilweise okkupiert, im Zweiten Weltkrieg waren 1944 Flüchtlinge in der Scheune untergebracht. Bis 1949 wurde der Meierhof von der USIA verwaltet. 1955 ging er wieder in Esterházyschen Besitz über. In den Nebengebäuden waren bis 1995 die Familien der Gutsarbeiter untergebracht. Diese Nebengebäude wurden abgerissen, ebenso die 4 Ecktürme der Umfassungsmauer. Von den früher vorhandenen Gebäuden steht nur mehr der unter Denkmalschutz stehende Kreuzstadel.

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Das Gebäude wurde 1852 als Gerichtskanzley und Schulhaus an der Stelle der alten Schule erbaut. Davor waren die Schüler in einem Privathaus unterrichtet worden; Gerichtsverhandlungen hatten im Esterházyschen Rentamt stattgefunden. Seit dem 8. November 1981 wird das Gebäude für kulturelle Zwecke verwendet.

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An Stelle der Gemeindeschmiede im Ortszentrum wurde 1927/28 das neue Gemeindeamt errichtet. Nach Plänen der Wiener Architekten Fischer und Scharinger erbaute der Hornsteiner Maurermeister Ludwig Wolf das Rathaus in der heutigen Form. Es beherbergte auch die Post bis 1980, den Gendarmerieposten seit 1961. Eine größere Renovierung erfolgte 1989.

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Auf der Eisenstädter Straße 3, Haus Nr. 147, wurde 1806 ein Fabrikhaus erbaut, das eine Seifenmanufaktur (Lugarija) beherbergte. Nach einem Brand 1818 wurde es in der heutigen Form neu errichtet. Neben den Besitzern waren einige Wohnungen an Hornsteiner Familien vermietet. 2015 befinden sich neben einem Gastronomiebetrieb ebenfalls noch einige Mietwohnungen in dem Gebäude.

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1900 wurde in Hornstein eine Filiale der Neufelder Apotheke gegründet, bereits 1901 im Haus Jansky als selbstständige Apotheke des Anton Nyulalsy geführt. 1912 erfolgte der Neubau an der Kreuzung zur Pottendorfer Straße. 1984 übernahm Mr. Hans Trimmal die Apotheke.

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1904 - 1906 errichtete die Unternehmer-Familie Schwarz eine Seidenbandfabrik in Hornstein. Sie überlebte zwei Weltkriege und viele Wirtschaftskrisen. Schließlich wurde die Glasweberei 1980 an die Firma Geißler und Peer, die Seidenweberei 1983 an die Firma Alge verkauft, die sie bis 2006 weiterführte und dann nach Vorarlberg absiedelte.

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1929 errichtete der aus Hardres im Waldviertel gebürtige Bäcker- und Müllermeister Hans Scheck eine Dampfmühle in Hornstein. 1945 wurde die Mühle ausgeplündert und war nicht betriebsfähig. Bereits 1947 begann der Aufschwung mit viel Erfolg. 1973 wurde die Mühle geschlossen, das Gebäude an die Fa. Prochaska verpachtet; 1975 erfolgte dann die Verpachtung an die Fa. Polsterer.

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1656 im Besitz der Familie Kutsenits, wurde das Haus 1900 vom Hornsteiner Kreisarzt Dr. Desiderius Patthy gekauft, der von 1904 bis 1925 seine Arztpraxis in diesem Gebäude hatte. Im Rückteil des Hauses waren Hornsteiner Familien eingemietet. Nach seinem Tod übernahm der Neffe seiner Frau Markus Bauer das Anwesen. In den späten Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts sollen auch einzelne Klassen der Volksschule im Hintertrakt eingemietet gewesen sein. Am 1. Mai 1936 zog der Gendarmerieposten vom Forsthaus in den Vorderteil, die ehemaligen Praxisräume, ein und verblieb dort bis zum Dezember 1961.

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Das Haus Nr. 14 gibt es seit 1656, war 1850 im Besitz der Bäckersgattin Elisabeth Waldhütter, stand ab 1887 im Besitz des Kaspar Matkovits, der sehr vermögend war und sogar im rechten Vorderteil eine Brauerei führte, deren Reste erst in den Fünfzigerjahren des vorigen Jahrhunderts beim Innenumbau beseitigt wurden. Zur selben Zeit bestand vorne links das Eisgeschäft des blinden Franz Raimann. Der Rest des Hauses bestand aus Mietwohnungen und landwirtschaftlichen Nebengebäuden.

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Laut mündlicher Tradition soll das Haus Nr. 37 das erste Hornsteiner Schulhaus gewesen sein. Es gibt keine Unterlagen darüber, die zentrale Lage spricht jedenfalls nicht dagegen. Das Haus kann bis 1656 zurückverfolgt werden.

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Die Häuser Nr. 38 und 39 waren alte Bauernhäuser, die 1864 vom Esterházyschen Baumeister Josef Stütz gekauft wurden und an deren Stelle ein neues Haus gebaut wurde. Sein Sohn Alexander war Bankdirektor und führte zu Lebzeiten Hof in Hornstein. Nach seinem Tod wurde das Anwesen 1908 von Franz Stefanits gekauft und vom heutigen Mesner Stefan Matkovits geerbt. 2015 wurde die alte Original-Petroleum-Laterne renoviert und wieder an der Fassade angebracht.

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Nach dem Neubau der Pfarrkirche 1776- 1803 wagte man sich ab 1820 an den Neubau eines Pfarrhofs. Wann genau er erbaut wurde, ist nicht bekannt. 1958 wurde der unter Pfarrer Amon Strommer erbaute neue Pfarrhof eingeweiht.

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Bereits 1842 war der Landwirt Johann Oberhofer der Besitzer des Hauses Nr. 73. Er soll sein ganzes Vermögen verspielt haben. Das Haus wurde 1888 von Hauptmann Nándor Steiner und seiner Frau Paula geb. Stütz, gekauft. Nach seinem Tod verkaufte die Witwe 1923 das Haus an den damaligen Bürgermeister Anton Probst. 1683 – 1782 soll sich dort der Pfarrhof mit einer Hauskapelle mit einem Kreuzgewölbe befunden haben. 1950 wurde das Gewölbe abgetragen.

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Das Haus Nr. 80 war seit 1770 im Besitz der Familie Gerdenits. Die ungarische Volkszählung von 1828 nennt einen Jacob Masits als Besitzer oder Mieter. Er ist der Vater des bekannten Linguisten Franz Maschitz-Bizonfy.

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Nach ersten Filmvorführungen im Gasthaus Strauss 1912 erwarb Emil Hussy 1919 das Bauernhaus Nr. 81 und baute den Vorderteil zu einem Kinosaal um. 1923 beauftragte er einen Kameramann aus Wien, einen Film über Hornstein zu drehen. Dieser ist der Nachwelt erhalten geblieben. Bis 1929 wurden Stummfilme gezeigt. Mit dem Einbau einer Tonfilmapparatur im Jahr 1930 war das Abspielen von Tonfilmen möglich. 
Nach 1945 wurde das Kino von der kommunistisch dominierten Gemeinde geführt, da Hussy illegales NSDAP-Mitglied gewesen war. 1951 erhielt seine Tochter das Kino zurück, baute es um und führte es bis 1979. Das Haus stand leer, bis es der Arzt Dr. Johannes Reisner 1998 kaufte und nach einem aufwendigen Umbau in eine Arztpraxis mit Wohnung umwandelte. 

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Das Haus war ursprünglich fürstlicher Besitz: der kaiserliche Forstknecht Georg Miller lebte dort in Miete. 1850 gelangte es in die Pacht des Fleischhauers Ferdinand Strauß mit Fleischbank samt Schlagbrücke und gemeinschaftlichem Hofraum mit dem Nachbarhaus Nr. 87. 1856 kaufte er das Haus um 300 Gulden. 1879 kaufte Wilhelm Marold das Anwesen, 1893 ging es an seinen Sohn Theodor über. Noch bis 1975 bestand hier die Gemischtwarenhandlung Marold-Kotyó.

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